Im Jahr 1991 wurde vom Alpenverein ein Antrag auf Unterschutzstellung des Muttekopfgebietes gestellt. Das Gebiet liegt in der Stadtgemeinde Imst und in der Gemeinde Pfafflar auf einer Seehöhe von 1360 - 2827 m. Durch die Erklärung zum Ruhegebiet wird es hier auch in Zukunft keine Neuerschließungen, dafür aber jede Menge Ruhe, Erholung und Rückzugsgebiete für die alpine Pflanzen- und Tierwelt geben.
Von Hoch-Imst gelangt man über den alten Obermarkter Almweg zur Latschenhütte (1623 m) und weiter auf die Muttekopfhütte (1934 m). Von dort führt ein Netz von Wanderwegen und Alpinsteigen zu den umliegenden Gipfeln und über den Scharnitzsattel zum Hahntennjoch.
Von Boden/Pfafflar erreicht man von Norden her über mehrere Wanderwege das Ruhegebiet. Die Benützung des Sesselliftes von Hoch-Imst bis kurz unter das Alpjoch verkürzt den Anstieg ins Ruhegebiet beträchtlich. Von der Bergstation aus ist die Muttekopfhütte in 45 min über den Drischlsteig zu erwandern.
Das Ruhegebiet um den Muttekopf umfasst den südöstlichen Teil der Lechtaler Alpen.
Eine geologische Besonderheit ist das höchstgelegene und am besten aufgeschlossene Gosauvorkommen der gesamten Kalkalpen. Ihr von der Umgebung abweichender Gesteinsaufbau (Konglomerate, Sandstein, Mergel) mit den berühmten Blockschutteinlagerungen der „Blauen Köpfe" am Südabhang des Muttekopfes machen das Gebiet zu einem einmaligen Lehrbeispiel der Sedimentgeologie.
Das Muttekopfgebiet liegt weitgehend oberhalb der Waldgrenze. Zwergstrauchheiden, blumenreiche Matten, Schuttfluren und Polsterpflanzen prägen das Landschaftsbild. Die fruchtbaren Böden auf den Mergeln und Sandsteinen fördern eine bemerkenswert artenreiche Pflanzenwelt.
Eine reizvolle Besonderheit ist das Seebrig-Gebiet. Im Zentrum einer Mulde südlich des Muttekopfhanges hat sich ein ausgedehntes Wollgras-Moor entwickelt.
Das Gebiet wird traditionell als Sommerweide für Schafe genutzt. In den Felsen des Muttekars sind häufig Steinböcke zu beobachten.